Unser Koala trägt das Buzzword im Namen und wir reden hier ja auch viel über das besonders schlanke Qualitätsmanagement mit Leankoala. Aber was genau meinen wir eigentlich mit “Lean Testing”? Das Ganze ist für uns nicht nur ein Modebegriff um nicht mit dem örtlichen Zoo verwechselt zu werden, sondern Vision und Haltung, die zum Produkt Leankoala geführt haben.
Entwickelt wurde das Prinzip von Nils in seinen früheren Leben als Chef-Qualitätsmanager und mit Steffie zusammen als Leankoala in Produkt und Unternehmen überführt. Der Ansatz des “Lean Testing” ist nicht mehr und nicht weniger als ein Paradigmenwechsel in der Qualitätssicherung, denn die alten Standards sind weder zielführend noch bezahlbar und genau darum gibt es eben unsere flauschige SaaS.
Qualitätsmanagement mit Fokus auf Qualität
Mal ehrlich, in typisch deutscher Manier beschäftigen sich QM-Verantwortliche oft mehr mit Management als mit Qualität. Oder Qualität bedeutet für sie eben, dass 100% des Produktes zu 1.000% funktionieren müssen. Am Besten werden schon Bugs eliminiert, die es noch gar nicht gibt, bevor auch nur ein Nutzer in die Nähe des Produktes kommt. Diese Einstellung kostet vor allem Geld, ohne dass die Qualität des Produktes maßgeblich positiv beeinflusst wird. Zumal sich Fehler heute viel schneller beheben lassen als früher und schnelle Release Cycles und Auslieferung von Produkten hingegen entscheidender für den Geschäftserfolg sind als 1.000% fehlerfrei.
Viele QAler unter Euch werden die Auswüchse dieses Anspruches an Qualität “made in Germany” am eigenen Leibe schmerzhaft erfahren. Gerne wird dann auch darauf verwiesen, dass Qualität ja von “quälen” käme. Das halten wir für absoluten Quatsch.
Qualität muss Produktnutzen erfüllen
Qualität bedeutet für uns, dass ein Produkt seinen Nutzen erfüllt. Daher beginnt jeder schlanke Tester mit der Frage: Welche Eigenschaften müssen für den User oder mich als Besitzer/Nutznießer auf einer Webseite oder in einer Applikation vorhanden sein, damit das Produkt seinen Nutzen erfüllt? Von allgemeiner Erreichbarkeit der Seite bis zur Auslieferung von Werbebannern oder der Integration von Tracking-Pixeln können das viele Elemente sein, die geschäftsrelevant sind. Und wenn diese Eigenschaften vorhanden sind, gehen wir davon aus, dass auch auf der Webseite keine kritischen Bugs ihr Unwesen treiben. Diese Methode des eigenschaftsbasierten Testing und Monitoring macht sich Leankoala zu Nutze. Statt alle möglichen Fehlerursachen durchzuspielen, überprüfen wir durch einfache Checks, ob alle wichtigen Eigenschaften vorhanden sind. Und schon sind wir bei Lean Testing in der Umsetzung.
Also, Lean Testing bedeutet…
… nicht nur bestehende Prozesse durch Automatisierung effizienter zu machen, sondern den Prozess an sich zu verschlanken.
… dass nicht alles getestet werden muss, nur das Wichtige. Und damit meinen wir das geschäftlich Relevante.
… Mut zur Standardisierung und kleineren Imperfektionen. Denn die wichtigen Dinge sind ja dennoch abgesichert. Wir sind also eher die Wildblumenwiese, wo sich auch mal ein Bug ansiedelt statt des perfekt gepflegten Wimbledon-Rasens.
So sieht Lean Testing in der Praxis aus:
- Wir nutzen Mustererkennung um Elemente einer Webseite schneller finden zu können. Damit kann bereits die Einrichtung der Checks automatisiert werden. Denn die meisten Webseiten folgen Design- und Entwicklungsmustern und das ist auch gut so.
- Gemeinsam mit unserem Wizard werden die relevanten Eigenschaften Deiner Webseite festgelegt, die es zu überwachen oder zu testen gilt.
- Wir testen eigenschaftsbasiert, statt komplexe Ursachenforschung mit Unit-Tests & Co. zu betreiben. Denn wenn relevante Elemente einer Webseite vorhanden sind, funktionieren auch die Systeme dahinter.
Lean Testing sichert Innovationsfähigkeit
Es geht uns also nicht nur darum mit technologischer Hilfe schneller laufen zu können, sondern die richtigen Schritte zu machen, um letztendlich schneller zum Ziel zu kommen: Produktive Webseiten und -applikationen, die Wert für Nutzer und Unternehmen generieren. Und das schlanke Qualitätsmanagement “koala-style” verlangt und ermöglicht einen ziemlich rigorosen Fokus auf das, was gerade wichtig ist. Damit reiht sich der Ansatz nahtlos in agile Entwicklungs- und Managementframeworks ein und beschert seinen Anwendern auch noch sehr viel wertvolle Zeit, die nicht mit ineffizientem überdimensioniertem Testing vergeudet wird. Lean Tester sind also nicht nur von der Qual klassischer Qualitätssicherung befreit, sondern haben auch noch mehr Zeit, sich mit bester Laune um ihre digitalen Innovationen zu kümmern.
Was versteht Ihr unter Lean Testing? Würdet Ihr das so unterschreiben oder was haben wir aus Eurer Sicht vergessen oder wo lauert eine Abzweigung auf den Holzweg? Lasst es uns wissen per Mail an contact@leankoala.com oder ganz einfach als Kommentar!
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