Wir mussten uns in den  letzten Wochen ein paar Mal kräftig kneifen, um es zu glauben. Wir sind seit Mitte September eines der glücklichen und vor allem überdurchschnittlich kompetenten Startups, die durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank (kurz IFB) im Rahmen ihres Programms “InnoRampUp” gefördert werden!

Zum einen bedeutet die Förderung für uns den Ritterschlag für unser Produkt und Geschäftsmodell. Zum anderen können wir uns damit in einem wirtschaftlich gesunden Rahmen sukzessive vom Zwei-Personen-Teilzeitprojekt zu einer Vollzeitfirma weiterentwickeln.

Bei aller Glückseligkeit: Leicht war es nicht, die Jury bei InnoRampUp zu überzeugen. Kein schneller Sprint, sondern ein Marathon mit konditionellen Höhen und Tiefen. Am Ende haben wir das Ziel erreicht. Zwar etwas aus der Puste, dafür mit einem begehrten Pokal in der Hand.

Du bist Gründer und strebst auch nach einer Förderung? Wir haben unsere wichtigsten Tipps und Learnings für Dich zusammengefasst:

  1. Bewerbt Euch für die richtige Förderung
    Die Möglichkeiten, seiner Geschäftsidee monetären Anschub zu verleihen, sind mittlerweile vielfältig. Das Tolle daran: Ihr müsst Euch noch klarer bewusst machen, was Ihr eigentlich für eine Firma und für ein Produkt sein wollt. Denn das müsst Ihr wissen, um die richtige Stelle zu finden, die ein Interesse daran hat, dass Eure Idee ein Erfolg wird. Ob Branchenverband, Hochschule, Unternehmen oder die berühmten Beschleuniger und Risikokapitalgeber – es kommt ganz darauf an, was zu Euch passt. Da wir als Hamburger Startup auch sehr eng lokal vernetzt sind und gleichzeitig ein komplexes innovatives technisches Produkt sind, war die Förderung durch InnoRampUp genau die Richtige, bei der uns die Innovationskontaktstelle von Handelskammer und Stadt Hamburg toll unterstützt hat.
  2. Lest das Kleingedruckte
    Darin steckt nicht nur wie so oft der Teufel im juristischen Detail (z.B. geht es um Beteiligung, Mentoring oder Ausgabenerstattungsprogramm oder was sich sonst noch alles hinter dem Begriff “Förderung” versteckt), sondern auch ein viel zu oft ungehobener Schatz an Informationen zu den Erwartungen und Motiven der Geldgeber.
  3. Entfaltet Euer Netzwerk
    Gibt es einen richtigen Zeitpunkt, auf das unverbindliche “sag Bescheid, wenn Du nen Sparring brauchst” zurück zu kommen? Ja. Nimm’ Dein Produkt mit so vielen unterschiedlichen Menschen wie möglich auseinander und mach’ es zumindest für den Pitch schon einmal wasserdicht. An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an alle Koala-Fans in unserem Freundes- und Bekanntenkreis, die uns gegen Kaffee, Mittagessen und Grillgut Ihr Gehirn geliehen haben!
  4. Gönnt’ Euch ein gutes Layout
    Auch wenn Ihr vor einer vermeintlich “unsexy” Expertenjury im fensterlosen Konfi steht und die ganzen begleitenden Dokumente eher dem Papierkram einer Übersee-Erbschaft statt dem sagenumwobenen “Pitch” gleichen – Eure Präsentation muss krachen. Und das tut sie nun einmal nicht mit lieblos dahin getackerten Folien ohne Struktur und Design. Gerade technisch komplexe Produkte sprechen eben nicht für sich, sondern müssen für die Augen der Jury aufbereitet werden. Und es zeigt, dass es Euch ernst ist und Ihr Euch professionell auf Termine vorbereitet.
  5. Kennt die Jury und ihre “Pappenheimer”
    Fragt nach, falls Ihr noch nicht wisst, vor wem Ihr präsentieren werdet oder wer über euren Antrag entscheiden wird. Schaut Euch die digitalen Profile an und findet heraus, welche Positionen sie zu wichtigen Themen vertreten. Auch hier kommt wieder euer Netzwerk ins Spiel: Entweder als Informationsquelle oder begabte Rollenspieler, um mit Euch den Pitch vor genau dieser Jury zu üben.
  6. Bleibt bodenständig
    Also zumindest, wenn ihr etwas von Behörden, Kammern oder ähnlichen Institutionen wollt, vor allen den hanseatischen. Solltet Ihr eine Vision für Euer Geschäft haben und diese auch leidenschaftlich vortragen? Unbedingt. Ihr seid Euch sicher, dass Ihr auf jeden Fall das nächste Uberairbnbfacebook-Einhorn seid? Dann nichts wie ab ins Silicon Valley oder zu Herrn Samwer, aber auch dazu empfiehlt sich wieder Punkt 1. 🙂
  7. Kennt Euch aus
    Gerade Expertengremien aus Wirtschaft und Wissenschaft möchten mit Fakten und Fachkompetenz überzeugt werden und sie lieben es, Euch mit ihrer eigenen Kompetenz zu löchern. Was für Euch vielleicht wie ein heißer Stuhl vorkommen mag, ist in Wahrheit oft auch einfach sehr tiefes Interesse an Eurem Produkt und Eurem Thema. Und Ihr solltet die Industrie, die Ihr verändern wollt, einfach verdammt gut kennen.
  8. Bleibt Ihr selbst
    Streng genommen können Ideen als solche nicht gefördert werden, sondern vielmehr die Menschen dahinter. Daher: Seid authentisch, verstellt Euch nicht, führt keine “Startup-Show” auf. Ihr seid der Motor hinter Eurem Geschäftsmodell. Ist dieser nicht intakt, nützt auch die beste Idee nichts. Macht Euch bewusst, dass der Teamspirit stimmt und Ihr Euch blind aufeinander verlassen könnt. Diese Energie muss auf Eure potenziellen Förderer überspringen und vor allem während der Präsentation rüber kommen.
  9. Nehmt Hilfe an
    Nichts ist schlimmer als ein beratungsresistentes Gründerteam. Die besten Produkte entstehen im Austausch mit anderen Menschen. Seid versichert: Vertreter einer Jury wie bei InnoRampUp haben Ahnung. Von ihrem Erfahrungsschatz zu profitieren, kann Euch nur weiterbringen. Nehmt Unterstützungsangebote in jedem Fall an. Manchmal kann ein einfaches Gespräch neue Türen öffnen.
  10. Denkt wie ein Buchhalter
    Sicher, Entwicklung, Design und Marketing stehen für den spaßigen Teil einer Gründung. Dennoch müssen gewisse administrative Grundregeln unbedingt beherrscht werden. Steuern, Rechnungswesen und Buchhaltung gehören zum Startup-Alltag genauso wie Regenwetter zu Hamburg. Und würdet Ihr Euer Geld Gründern anvertrauen, die nicht den Eindruck vermitteln konnten, dass sie auch damit umgehen können? Eben.

Nach so viel unermüdlichem Texten, Redigieren, Diskutieren und Präsentieren geht uns das Statement der IFB zu unserer Förderung (demnächst auch dort auf der Website) dann auch runter wie australisches Eukalyptusöl:

“Leankoala revolutioniert die Art und Weise des Testings und Monitorings von Webentwicklungsprojekten. Der innovative Ansatz und das Software as a Service-Konzept bringen Testen der breiten Masse näher. Das Werkzeug hilft digitalen Unternehmen ihre Aufwände im Testing zu reduzieren, kontinuierliche Weiterentwicklungen der Webprojekte zu beschleunigen und die Qualität der Seiten zuverlässig sicherzustellen.  Zusätzlich ermöglicht Leankoala kleineren Webseitenbetreibern und Start Ups den Einstieg in die Qualitätssicherung. […]

InnoRampUp ermöglicht Leankoala auf die nächste Stufe zu heben. Die geplante Vollautomatisierung und Mustererkennung bietet Kunden zukünftig die Möglichkeit bis zu 80% der Aufwände für Testing in ihren Projekten zu reduzieren.”

Genau so isses. Wir geben also Vollgas, vergrößern unser Team und schrauben am Produkt. Wie das genau aussieht, erfahrt Ihr demnächst hier auf dem Blog.

Free Trial Website Testing Tool