Das bisher leidige Thema “Testing” ist einfach positiver behaftet und schafft Erfolgserlebnisse statt Stress.

Niemand liebt Testing? Doch, wir! Und unsere wunderbaren Kunden, die mit uns gemeinsam Leankoala weiter entwickeln. Was das für Publisher und ihr Qualitätsmanagement bedeutet, haben wir letztens von Bauer Xcel gehört. Heute im Interview: Holger Woltersdorf von Fortuneglobe zum Thema Qualität, Web Testing und Monitoring bei einem führenden IT-Dienstleister für eCommerce Lösungen. Tausend Dank für das Interview und die spannenden Einblicke, Holger!

Kannst Du uns bzw. unseren Lesern Fortune Solutions und Deine Rolle dort kurz vorstellen?

Meine Aufgabe als IT-Vorstand unseres Unternehmens besteht hauptsächlich aus drei Dingen: Die Ausrichtung unserer technischen Vision an unser Geschäft von heute, morgen und übermorgen.
Die Motivation unserer Techies auf einem hohen Niveau zu halten, um qualitativ hochwertige Software für unsere Kunden und Mitarbeiter zu entwickeln. Dazu gehört vor allem das kontinuierliche Lernen immer wieder zu fordern und zu fördern. Last but not least gehört das Innovationsmanagement, also welche Tools, Software oder Architektur setzen wir wo sinnvoll ein – welchen Trend gehen wir mit und welchen nicht – zu meinen täglichen Aufgaben. Als leidenschaftlicher Konferenz-Besucher und -Speaker vertrete ich unser Unternehmen auch viel in der Tech-Community und lerne dadurch die unterschiedlichsten Seiten der Industrie kennen, in der wir unseren Fußabdruck nachhaltig hinterlassen wollen.

A propos: Holger ist dazu auch noch Mitinitiator der php developer days Dresden – den 21./22. September gleich in den Kalender eintragen!

Je erfolgreicher der Kunde mit unserer Software ist, umso erfolgreicher sind auch wir.

Ihr begleitet Eure Kunden bei der Konzeption und Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle. Welche Rolle spielt Qualität dabei für Eure Kunden und für Euer eigenes Geschäftsmodell?

Die Qualität spielt sowohl für uns als auch für die Kunden eine große Rolle, da sie enormen Einfluss auf den Erfolg unserer eCommerce-Lösungen hat. Je erfolgreicher der Kunde mit unserer Software ist, umso erfolgreicher sind auch wir.

Niemand wirbt natürlich mit schlechter Qualität, auch nicht mit “gut genug” – wie betreibt Ihr Qualitätsmanagement und wie wird sich das Thema Deiner Meinung nach in den nächsten Jahren entwickeln?

Wir versuchen unseren Qualitätsanspruch frühestmöglich bereits im Entwicklungsprozess zu berücksichtigen, z.B. durch Test-Driven-Development (TDD) und Continuous Integration Pipelines. Weiterhin machen wir die Ergebnisse der Qualitätschecks intern und auf Wunsch auch extern gegenüber den Kunden sichtbar. Das ist die beste Werbung.

Es gibt sehr viele Bereiche der Qualitätssicherung von der Software über die Prozesse bis hin zur User Experience. Uns ist bewusst, dass wir noch nicht alle Bereiche zufriedenstellend abdecken und arbeiten daher kontinuierlich an den Erweiterungen unserer QA-Tools und -Prozesse.

Wird es in fünf Jahren noch Tester geben?

Ich würde das bejahen, auch wenn sich die Test-Automatisierung stetig weiterentwickelt, ist sie meines Erachtens noch immer recht “teuer” (im Sinne von Setup und Zeitaufwand), sodass es von Projekt zu Projekt immer wieder die Abwägung gibt in bestimmten Bereichen der Anwendung manuelle Tests der Einrichtung einer Automatisierung vorzuziehen.

Wie ist die IT/Technik bei Euch im Unternehmen aufgestellt und aufgehängt? Welche Rolle spielen bei Euch die “Techies”?

Nachdem unser Unternehmen bis vor wenigen Jahren seine IT-Leistungen noch durch Dienstleister angeboten hat, wandelt sich die eigene Wahrnehmung immer mehr in Richtung “Wir sind ein IT getriebenes Unternehmen”, seit die eigene Tech-Mannschaft an drei Standorten deutlich ausgebaut und der Einkauf externer Leistungen stark reduziert wurde.

Unsere Haupt-Auswahlkriterien sind schnelles Setup, überschaubare Kostenmodelle (auch bei Skalierung) und minimale Invasivität für die Teams.

Welche Ansätze und Methoden verfolgt ihr in der Entwicklung und im Testing und Monitoring? Welche Tools helfen Euch dabei und wonach sucht Ihr diese aus?

Wie schon erwähnt nutzen wir in einigen Teams das Test-Driven-Development als Entwicklungsansatz. Unsere gesamte Software wird auf GitHub verwaltet. Circle CI hilft uns schnell und unkompliziert Build-Pipelines einzurichten. Neben Leankoala für die Frontends überwachen wir unsere Systeme zusätzlich mit munin und bauen aktuell diverse Dashboards basierend auf Prometheus und Grafana auf, um business-relevante Daten transparent zu machen.

Unsere Haupt-Auswahlkriterien sind schnelles Setup, überschaubare Kostenmodelle (auch bei Skalierung) und minimale Invasivität für die Teams.

Tools einzuführen kostet ja erst einmal Zeit und die hat bekanntlich niemand mehr. Wie geht Ihr an die Herausforderung heran, Innovationen und Tools im laufenden Betrieb einzuführen? Wie beratet Ihr Eure Kunden bei solchen Herausforderungen?

In Zeiten von docker und co. ist das prototypische Aufsetzen von neuen Tools zum Glück kaum noch zeitintensiv. Wir geben unseren Teams die Möglichkeit neue, vermeintlich coole Tools auszutesten. Wenn wir einen echten Mehrwert sehen, bekommt jemand den Auftrag eine Installation und Einführung bis zum Produktiv-Betrieb zu führen.

Mit unseren Kunden sprechen wir sehr individuell über ihre tatsächlichen Bedürfnisse und Anforderungen und schlagen basierend darauf ein entsprechendes Toolset vor. Als Service-Anbieter stellen aber meist wir das Tooling für den Kunden zur Verfügung.

Leankoala ermöglicht uns […] nicht nur Fehler-Symptome zu erkennen, sondern auch semantische und zielgerichtete Tests zu erstellen.

Wie setzt Ihr Leankoala ein und wobei hilft Euch das Tool am meisten?

Wir überwachen die Online-Shops unserer Kunden mit verschiedensten Tests aus dem Leankoala Baukasten. So können wir z.B. sehr einfach einen Verfügbarkeits-Report je Website ziehen und direkt an unseren Kunden übermitteln. Leankoala ermöglicht uns zudem viel detailliertere Tests für die Websites zu entwickeln, als das mit den meisten rudimentären Ping-Test-Tools möglich ist, sodass wir nicht nur Fehler-Symptome erkennen, sondern auch semantisch und zielgerichtete Tests erstellen können.  Ein großes Plus ist auch die schnelle Einrichtung für neue Projekte durch den zur Verfügung gestellten Rezept-Wizard.

Was war der kritischste (oder der letzte) Fehler, den Leankoala für Euch gefunden hat?

Der kritischste Fehler bisher war ein bald ablaufendes SSL-Zertifikat bei einem unserer größten Kunden. Ohne diese Warnung wäre der Shop vermutlich für mehrere Stunden offline gegangen. Die häufigsten Notifications erhalten wir zum Thema Pagespeed und Image-Größen. Da diese Bereiche durch den Einsatz von CMS-Tools nicht immer in unserer Hand liegen, sind wir in der Lage den Kunden pro-aktiv zu informieren, was die Zusammenarbeit mit dem Kunden deutlich verbessert hat.

Unsere Lieblingsfrage: Womit verbringen Du und Dein Team Eure “koality time sponsored by Leankoala”?

Der positive Effekt von Leankoala macht sich bei uns besonders bei der Arbeitsfokussierung bemerkbar. Eindeutige und natürlich “grüne” Testergebnisse geben den Teams ein sicheres Gefühl und mehr Zeit sich auf die anstehenden Herausforderungen oder ein aktuelles Experiment zu konzentrieren. Das bisher leidige Thema “Testing” ist einfach positiver behaftet und schafft Erfolgserlebnisse statt Stress.